Commander Tom Commander Tom - Apocalypse Cow: Zwei Abenteuer in einem Buch (German Edition) by Peter Andreas

Commander Tom  Commander Tom - Apocalypse Cow: Zwei Abenteuer in einem Buch (German Edition) by Peter Andreas

Autor:Peter, Andreas [Peter, Andreas]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-02-04T16:00:00+00:00


Schließlich kam Gehringer mit hochrotem Kopf und geballten Fäusten zurück von der Toilette. Offensichtlich tief erbost und höchst verlegen. „Was haben sie da für eine Scheiße gemacht?“, fragte er den Ai, noch bevor er sich gesetzt hatte.

„Das müssen sie doch wissen“, antwortete dieser. „Ich war schließlich nicht dabei, als sie...naja sie wissen schon.“

„Was machen sie mit meiner Scheiße? Einfrieren? Untersuchen? Oder rekonstruieren sie sogar meine DNA?“

Der Ai zuckte mit den Schultern. „Nichts dergleichen. Das Scanningprogramm untersucht ihren Stuhl nur nach körperinternen Giften, und gibt Verbesserungsvorschläge was ihre Ernährung betrifft.“

Nun schilderte Gehringer ausgiebig, was er auf der Toilette erlebt hatte. Eine Stimme aus einem Lautsprecher über dem Spülkasten, hatte ihm geraten, zukünftig weniger Fleisch und tierische Fette zu sich zu nehmen. Außerdem solle er das Rauchen einschränken, und darüber hinaus, hatte ihn das Programm informiert, dass er in fünf Jahren an Krebs erkranken würde. Der Ai schien nicht zu begreifen, wie brisant diese Information für ihren Empfänger war. Commander Tom erklärte dem Außerirdischen deshalb: „Wir Menschen sind nicht gerade begeistert darüber, wenn man uns Details unserer Zukunft offenbart, vor allem nicht, wenn sie unabwendbar sind.“

„Oh, sie sind nicht unabwendbar“, widersprach der Ai. „Sie können jederzeit den Freitod wählen, dann werden sie in fünf Jahren auch nicht an Krebs erkranken.“

Gehringer schien jetzt noch wütender. Mit hochrotem Kopf, knirschte er durch die Zähne: „Ich will aber nicht den Freitod wählen. Ich will leben.“

„Wenn es sie beruhigt“, antwortete ihm der Ai. „Sie werden am Krebs nicht sterben. Die Krankheit verursacht nur ein blutiges Geschwür am...“

„Ich will das nicht wissen“, fuhr ihn Gehringer an.

„Können sie die Krankheit nicht abwenden“, fragte nun Tom, um wieder etwas Sachlichkeit in die Angelegenheit zu bringen.

„Sicher“, antwortete der Ai. „Aber sie müssen mir dafür eine Gegenleistung bieten.“

Commander Tom war überrascht, aber auf der anderen Seite, arbeitete auch auf der Erde kein Mediziner aus reiner Barmherzigkeit. Er konnte sich nur nicht vorstellen, was er dem Ai bieten konnte, was dieser nicht schon besaß, oder mit Leichtigkeit generieren konnte.

„Ich möchte, dass sie mir eine Geschichte erzählen.“

„Eine Geschichte?“, fragte Tom erstaunt.

„Sie haben richtig gehört: Eine Geschichte. Sie müssen wissen, wir Ais können zwar allerlei technische Hilfsmittel und Spielereien erzeugen, komplexe Zusammenhänge herstellen, und chemische Kreisläufe in Gang setzen, aber es gibt etwas, an dem es uns mangelt, und das ist der Grund, warum wir so gerne auf euren Planeten, und in eure putzigen Menschenkörper kommen.“

Gehringer schnaubte verächtlich.

„Es fehlt und an Fantasie“, fuhr der Außerirdische fort. „Wir können keine Fantasie erzeugen.“

Commander Tom nickte erstaunt. Wie einleuchtend, ja.

„Gut“, antwortete er. „Sie sollen ihre Geschichte bekommen.“ Obwohl er keine Ahnung hatte, was er von sich geben sollte. Er kannte die Märchenwelt nur am Rande, und der Ai erwartete sicherlich eine selbsterfundene Geschichte, und kein Aufguss von Rotkäppchen.

„Gut“, erwiderte der Ai, und schnippte mit dem Finger. Der kleine Flugroboter kam, und der Ai sagte zu ihm: „Hol mir eine Kapsel #2554“

Der Roboter flog eiligst davon, und kam kaum zwei Minuten später mit einer Kapsel auf einem silbernen Tablett zurück. Der Ai nahm ihm das Tablett mit der Tablette ab, und stellte es vor Gehringer auf den Tisch.



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